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Willy Mason: Already Dead (Review)

Artist:

Willy Mason

Willy Mason: Already Dead
Album:

Already Dead

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Rock

Label: Cooking Vinyl
Spieldauer: 32:15
Erschienen: 06.08.2021
Website: [Link]

Ganze 9 Jahre brauchte es, bis sich WILLY MASON aufraffen konnte, das erste eigene Album seit seinem 2012er Werk „Carry On“ einzuspielen. Nun ist natürlich seit 2012 enorm viel passiert, auf das er dann irgendwie reagieren musste. Vermutlich deswegen ist MASON mit „Already Dead“ ein Werk geworden, das in Bezug auf die sozialen und politischen Kommentare und die sich daraus ergebenden philosophischen Implikationen selbst unter versierten Kollegen seines Gleichen sucht.

Das Interessante an diesem Ansatz ist die Tatsache, dass WILLY zwar auch keine wirklichen Antworten auf die großen Fragen unserer Zeit hat, aber doch zumindest interessante Schlussfolgerungen zieht.
Bereits mit dem vorab als Single veröffentlichten Track „Youth On A Spit“ (= „die Jugend auf dem Spieß“) erklärt er dann auch gleich den dystopischen Charakter des Titels seiner neuen LP: „You Can't Kill Me – I'm Already Dead“ heißt es im Refrain. Und was jetzt nicht unbedingt ein Statement der Unbesiegbarkeit zu sein scheint, ist doch genau das: Der Tod als erstrebenswerter Zustand der Befreiung von den Banalitäten des Informationszeitalters.

Besonders gut gelungen ist MASON diese Art von kreativer Positionsbestimmung speziell mit dem Song „Reservation“. Hier schafft er es in nur 4 Minuten die Themen Fake News, Verschwörungstheorien, Kapitalismus-Kritik sowie soziale Spaltung abzuhandeln und kommt dabei zu dem Schluss, dass man sich mit solchen Tendenzen sein eigenes, persönliches Reservat schafft, aus dem es dann wohl kein Entrinnen mehr gibt. Das ganze wird gar gekrönt von einem angehängten Gedicht von MARCIANA JONES (mit der MASON seit 2016 in EVAN DANDOs Trio-Projekt TSP zusammen spielt). In der dezidiert wehmütig angelegten Ode „Oh My Country“ beschreibt er anschließend im Detail, wie ein solches Reservat – bezogen auf die USA - dann eben aussieht.

Freilich: Depressiv ist das aufgrund von MASONs ironisch/lakonischem Ansatz alles nicht. Wie er in dem mitreißend hymnisch angelegten Song „Outwit The Devil“ erklärt, ist es halt nur so, dass man wissen muss, wie man den Teufel am Besten austrickst, wenn man sich schon mit diesem einlässt. Um bei seinem Ansatz zu bleiben: WILLY MASON ist endlich mal jemand, der weiß, was Sache ist. Auch wenn er 9 Jahre brauchte, um das rauszufinden.

FAZIT: Musikalisch leicht zu fassen war WILLY MASON ja noch nie. Das liegt wohl auch an seiner Historie: Geboren als Sohn songwritender Eltern wurde er weiland von CONOR OBERST-Alumni SEAN FOLEY entdeckt und begann eigene Alben zu veröffentlichen während er gleichzeitig mit einer eklektischen Schar von Musikern kollaborierte: So lieh er seine Stimme etwa THE CHEMICAL BROTHERS, ISOBEL CAMPBELL, MARK LANEGAN, EVAN DANDO, LIANA LA HAVAS, MUMFORD & SONS, JAMIE WOON und nicht zuletzt BRENDAN BENSON, der 2013 das Tribute-Album „Upstarirs At United, Vol. 7“ mit Songs von MASONs Eltern JEMIMA und MICHAEL MASON produzierte. Langer Rede kurzer Sinn: Im Rahmen dieser Kollaborationen sammelte MASON so viele musikalische Inspirationen ein, dass es ihm, unterstützt von Produzent NOEL HEROUX auf „Already Dead“, gelingt, eine ganz eigene musikalische Genussmittelklasse – irgendwo zwischen Roots-Rock, Powerpop und Artpop – zu kreieren.

Ullrich Maurer (Info) (Review 2860x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Youth On A Spit
  • You'd Like To Be Free
  • Gilded Lie
  • Reservation
  • Oh My Country
  • Slowside
  • One Of The Good Ones
  • Outwit The Devil
  • If There's A Heart
  • Worth It

Besetzung:

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